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Was ist CryptoArt – wieso ist sie klimaschädlich?

In nur 10 Minuten stiegen die Gebote im Auktionshaus Christies auf über 1.000.000 Dollar. Das Besondere: Zum allerersten Mal in der Geschichte des Auktionshauses wird ein rein digitales Ausstellungsstück angeboten. Die Gebote zu den Werken des Künstlers Beeple können in der Kryptowährung Etherum (vergleichbar mit dem bekannteren Bitcoin) abgegeben werden. Doch was hat das mit Klimaschutz zu tun?

Beeple is currently the top-earning crypto artist, according to Crypto Art, with $20.2 million of total sales to date, across 824 pieces of digital art.

Tim Copeland (decrypt.co)

Eine Veröffentlichung des Künstlers „Memo Akten“ lenkt den Blick weg von der marktwirtschaftlichen Besonderheit hin zum ökologischen Debakel, welches CryptoArt verursachen kann.

Wenn ein physisches Kunstwerk seinen Besitzer*In wechselt, kann es sein, dass es einen Langstreckenflug über die halbe Welt hinter sich bringt. Der ökologische Fußabdruck ist offensichtlich, bekannt und wird bereits in Konferenzen diskutiert. Doch wie funktioniert dieser Prozess in der digitalen Welt?

Anders als bei analoger Kunst ist digitale Kunst bekanntlich unendlich (und sehr leicht) kopierbar. Dadurch steht digitale Kunst vor Problemen:

  • Wie lässt sich damit handeln?
  • Wie kann man nachweisen, der „Eigentümer“ eines digitalen Kunstwerkes zu sein?
  • Wie kann ich mein Eigentum jemand anderem übergeben?
Was ist CryptoArt?

CryptoArt ist eine neue Verwertungsmethode von digitaler Kunst. Sie beruht, wie Bitcoin, auf der Blockchain Technologie. Die Blockchain ermöglicht es, dezentralisiert, eine „Liste“ mit allen Transaktionen zu speichern, um das „Hin-und-Her“ nachvollziehbar zu machen. Um ein Kunstwerk mittels Blockchain zu tracken, wird es mit einem Non-Fungible Token (NFT) verbunden.

Was sind NFT?

Sogenannte Non-Fungible Tokens (NFTs) sind einmalige Zeichenketten, die weder erneut erstellt noch zerstört werden können. Damit eigenen sie sich wunderbar, um das Problem der unendlichen Vervielfältigung von digitalen Kunstwerken zu lösen. Denn wenn du nachweisen kannst, dass dir ein NFT gehört, an dem ein Kunstwerk hängt, gehört dir auch das Kunstwerk.

Der enorme Energie- und CO2-Verbrauch

Der Computer-Künstler Memo Akten hat in seinem Medium Beitrag „The Unreasonable Ecological Cost of #CryptoArt (Part 1)“ dargestellt, dass die Nutzung von NFTs mit einem großen Energieverbrauch einher geht. Das ist jedoch vielen Künstler*Innen, die eine der Plattformen und Marketplaces nutzen, nicht unbedingt klar.

Eine einzige Transaktion eines NFT kann, laut Akten, dutzende von Transaktionen im Hintergrund anstoßen. Mit einem einzigen Mausklick kann dabei so viel Energie konsumiert werden, wie ein 2 ständiger Flug. Oder 1000km Autofahrt.

Ein durchschnittlicher Künstler*In verbraucht auf einer der Crypto Art Plattformen so durch das Tracking von Verkäufen und Geboten 5,879 KgCO2. Diese Zahl entspricht etwa dem Verbrauch eines EU-Bürgers in 3 Jahren (Quelle: Akten).

100s of MWh, 100s of tonnes of CO2 emissions in a few months, just to keep track of a few dozen editioned NFTs is absolutely deranged.

Memo Akten auf Medium

Um eine Lösung für dieses Problem zu finden, hat er sich mit Kollegen zusammen geschlossen, um eine Lösung für die ökologischen Kosten zu finden.